
Der Tierschutz in der Tierhaltung ist ein Thema, dem der Milchsektor große Aufmerksamkeit schenkt. Die Verbraucher werden in dieser Hinsicht immer anspruchsvoller: Produkte, die mehr Garantien in Bezug auf das Wohlergehen der Tiere bieten, werden bei ihrer Wahl belohnt. Die Landwirte verpflichten sich ihrerseits, Ad-hoc-Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensqualität ihrer Tiere zu verbessern.
Neben einem ethischen Ansatz für den Tierschutz ist es auch die Gesundheit der Menschen, die Bürger, Institutionen und Unternehmen dazu bewegt, den Tierschutz zu fördern.
Heute wissen wir, dass die Sicherheit der Nahrungskette auch mit den Bedingungen zusammenhängt, unter denen die Tiere aufgezogen werden. Bei Tieren, die unter Stress oder unter schlechten Bedingungen leben, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie Krankheiten entwickeln, die die Eigenschaften der Lebensmittel beeinträchtigen könnten.
Was ist Tierschutz?
Der Tierschutz wurde bereits in den 1960er Jahren thematisiert. Der berühmte Brambell-Bericht von 1965, der von der britischen Regierung in Auftrag gegeben wurde, legte die fünf Freiheiten der Tiere fest, die später in der Allgemeinen Erklärung der Rechte der Tiere von 1978 ihren Niederschlag fanden:
- Freiheit von Hunger und Durst.
- Freiheit von Umweltbelastungen.
- Freiheit von Schmerzen, Verletzungen und Krankheiten.
- Freiheit, normales Verhalten zu zeigen.
- Freiheit von Angst und Stress.
Im Vertrag von Lissabon aus dem Jahr 2007 wird ebenfalls anerkannt, dass Tiere fühlende Wesen sind und dass die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten dafür verantwortlich sind, Misshandlungen, Schmerzen und Leiden zu verhindern.
Im Jahr 2008 definierte das Internationale Tierseuchenamt (OIE) den Begriff „Tierschutz“ als einen „Zustand, in dem ein Tier gesund ist, sich wohlfühlt, gut ernährt wird, sicher ist, sich natürlich verhalten kann und keine Unannehmlichkeiten wie Schmerzen, Angst oder Leiden erleidet“.
Tierschutz in der Tierhaltung: Rechtsvorschriften
Verbraucher, die sich für in Europa erzeugte Lebensmittel tierischen Ursprungs, einschließlich Milch und Milcherzeugnisse, entscheiden, können sicher sein, dass ihre Gesundheit geschützt ist. Die Tierschutzstandards der EU sind die höchsten der Welt.
In Europa gibt es harmonisierte Tierschutznormen für verschiedene Tierarten. Die Richtlinie 98/58/CE legt Mindestanforderungen für den Schutz aller Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben fest. Spezielle Richtlinien regeln den Schutz einzelner Tierkategorien, wie z.B. Kälber.
Der Tierschutz spielt auch bei den Aufgaben der EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, eine wichtige Rolle. Ihre wissenschaftlichen Bewertungen tragen dazu bei, Empfehlungen und Leitlinien zur Verbesserung der Anbaumethoden zu ermitteln.
Verpflichtung der Molkereikette
Nachhaltigkeit und Tierschutz gehören zu den starken Werten der europäischen Milch und Milcherzeugnisse. In Anlehnung an die Leitlinien der Europäischen Union arbeitet die Lieferkette an der Perfektionierung von Produktionsmodellen, die sichere Produkte mit geringen Umweltauswirkungen garantieren.
Dies beweist das Engagement zahlreicher Genossenschaften in der Milch- und Viehwirtschaft, die in den letzten Jahren umfangreiche Investitionen zur Modernisierung ihrer Produktionssysteme getätigt haben. Ziel ist es, den Grundsätzen des Tierschutzes in einem Umfeld gerecht zu werden, in dem die EU-Normen zu den strengsten auf internationaler Ebene gehören.
Vor allem die europäischen Landwirtschaftsbetriebe machen stetige Fortschritte. Unterstützt wird dies durch den technischen und wissenschaftlichen Beitrag zahlreicher Universitäten in den Bereichen Veterinärmedizin, Lebensmittel, Agrarwissenschaft und Umwelt. Darüber hinaus lenken die Mittel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) die Investitionen der Unternehmen auf die Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere.
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